So können Sie den Fehlerspeicher Ihres Kfz’s auslesen

Fehlerspeicher auslesen

Bild: a28115117@pixabay.com

Die Zeiten, in denen Autos rein mechanische Maschinen waren, sind schon seit Mitte/Ende des 20. Jahrhunderts vorbei. Heute werden Autos von mehreren Computern gesteuert, die untereinander alle miteinander kommunizieren. Moderne Fahrzeuge bestehen aus überaus komplexen Systemen, die im Fehlerfall nur dank eines eigenen Fehlerspeichers gut und wirtschaftlich wartbar sind. Dennoch kann eine Reparatur sehr teuer werden – dabei kann man auch selbst Hand anlegen und den Fehlerspeicher auslesen. Die Rede ist von der ODB-Diagnose in Eigenregie.

 

 

Was ist ODB? Was ist der CAN-Bus?

Das Kürzel ODB bedeutet On-Board-Diagnose. Sie findet über den CAN-Bus des Fahrzeugs statt. Der CAN-Bus bzw. ein Bus generell ist nichts anderes als eine Datenleitung, über die ein System kommuniziert. Meist wird mit dem CAN-Bus auch gleichzeitig der Anschluss selbst assoziiert. An diesen Anschluss, er befindet sich beispielsweise in der Nähe der KFZ-Sicherungen, kann ein ODB-Diagnosegerät bzw. ODB-II-Diagnosegerät angeschlossen werden. Es gehört zum Muss für das Zubehör, wenn man selbst warten will. Damit kann man mit dem Fahrzeugsystem kommunizieren und so den Fehlerspeicher auslesen.

Der Fehlerspeicher ist nur eine Möglichkeit

Über den CAN-Bus kann man zum einen den Fehlerspeicher auslesen, um ein fehlerhaftes Untersystem bzw. eine fehlerhafte Baugruppe oder ein Teil zu identifizieren. Der Fehlerspeicher hält aktuelle Fehler und eine Historie bereit. Doch selbstverständlich hat man bei der Kommunikation via CAN-Bus deutlich mehr Möglichkeiten, als nur den Fehlerspeicher auszulesen. So ist es theoretisch beispielsweise möglich, Fahrzeugeinstellungen zu ändern. Das geht vom einfachen Abschalten des automatischen Tagfahrlichts bis hin zum Motortuning. Solche Veränderungen werden durch herstellereigene Protokolle und Befehle jedoch erschwert, viele davon sind zudem mit Garantieverlust oder Illegalität verbunden.

Verschiedene Möglichkeiten für das Auslesen per ODB-II-Diagnosegerät

Wer den Fehlerspeicher ausliest, hat hingegen nichts zu befürchten und bewegt sich absolut im grünen Bereich. Der Verbraucher holt sich so ein Stück weit seine Eigenmächtigkeit zurück und ist in der Lage, sein Fahrzeug selbst zu reparieren. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine ODB-II-Diagnose durchzuführen: Entweder mit einem entsprechenden alleinstehenden Messgerät oder mit einer Schnittstelle zum Smartphone.

Fehlerspeicher per Smartphone auslesen

Während bis vor wenigen Jahren noch in sich geschlossene Geräte Gang und Gäbe waren, um den Fehlerspeicher auszulesen, sind heute Smartphone Apps mit den entsprechenden Hardware-Schnittstellen. Die Schnittstelle wird an den CAN-Bus gesteckt und stellt die Kommunikation zwischen Smartphone und CAN-Bus über eine Bluetooth-Verbindung her. Über eine passende App kann dann über den Bus kommuniziert werden.

Von App zu App bzw. Schnittstelle zu Schnittstelle gibt es dabei größere Unterschiede. So sind manche Apps besser für eine Automarke geeignet als andere, weil die entsprechenden Befehle verfügbar sind. Auch zwischen einzelnen Modellen kann es Unterschiede geben. Bei einer Mercedes OBD Diagnose sollte also auf ein Modell konkretisiert werden, um nach einer passenden Schnittstelle und App im Internet zu suchen. Außerdem muss Smartphone-seitig darauf geachtet werden, dass der ODB-2-Stecker und die App für das passende Betriebssystem (Android, iOS, …) geeignet sind. Professionellere Systeme gibt es hingegen für den PC.

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