Der Punkt, auf den ich hinaus wollte ist, dass es, wenn man schon die rechtliche Seite betrachten möchte, für die Zulassungsfähigkeit einer Umprogrammierung der Einspritzanlage und damit der Emissionswerte des Fahrzeugs, eines Abgasgutachtens bedarf. Ansonsten fährt man, streng genommen ohne Betriebserlaubnis herum. Das ist der Punkt.
Daher muß sich auch die Programmierung hieran orientieren. Woher will jemand wissen, wer die Kennfelder beim Großserienhersteller grundprogrammiert? Vlt ist es ein Azubi im Studium der Fahrzeugtechnik, der gerade Praktikum macht...
Es ist letztlich völlig egal, wer dies tut, nur funktionieren muß es. Und das beweist man anhand des Abgasgutachtens und letztlich der Haltbarkeit.
Klar wäre es toll, wenns dafür einen Lehrberuf gäbe. Eigentlich gibts den ja auch. Man muß nur in der Motorenfertigung an der richtigen Stelle sitzen und streng genommen über ein Studium der Fahrzeugtechnik/des Maschinenbaus mit Fachrichtung, idealerweise auf Wärmekraft- oder Strömungsmaschinen, haben und eben dann dort unterkommen, wo die Programmierung erstellt wird, also im Motorenentwicklungszentrum beim jeweiligen Hersteller.
Ich denke, es ist auch kein Geheimnis, dass nicht jedes Chiptuning eine Verbesserung des Fahrzeugs darstellt. Die Programmierung des Herstellers ist hier im Rahmen der Großserientechnik oft schon nahe am Optimum, auch wenn nicht alles ausgereizt wird, Stichwort Leistungsbeschränkung bei Motoren aus Gründen des Absatzmarktes oder unter rechtlichen Gesichtspunkten.
Das das den Tuner gemeinhin nicht so direkt betrifft sondern andere Geischtspunkte im Vordergrund stehen wissen wir ja alle. Nur ich denke, es sollte jedem klar sein, dass der Tuner von Nebenan in der Regel kein Studium hat, welches ihn in intime Details des Strömungsverhaltens im Motor sowie in ähnlich gelagerten Bereichen Einblick haben lässt. Hier herrschen überwiegend erfahrungswerte vor. Der eine kanns besser, der andere schlechter. Letztlich ist jede Form des Reversengeneerings immer ein Kompromiss und ein Probieren bis vernünftige Ergebnisse erzielt werden. Dass man hier mit Geräten wie OLS300 schon gut arbeiten kann ist eben dem zu danken, dass hier Bedarf seitens des Kunden besteht. Der Fahrzeughersteller will natürlich nicht, dass jemand in seiner Prgrammierung herum spielt. Logo. Daher hat man ja auch keine frei programmierbare Spritze sondern ein Serienmanagement.
Hätte man die Möglichkeiten, die der Hersteller hat, und ich behaupte einfach mal, dass dort keiner mit WIN OLS arbeitet, sondern alles im Klartext vor sich hat, könnte man viel mehr machen und müßte nicht ewig suchen, welcher Schalter in welchem Byte sitzt,welches Kennfeld wie skaliert ist, bzw. welcher Multiplikator wo sitzt und was er genau verursacht.
Daher wird es auch NIE einen Lehrberuf Chiptuner geben. Denn was soll er lernen? Idealerweise vorher ein o.g. Studium im Maschinebau, hinterhergeschoben eines in Elektrotechnik. Außerdem idealerweise gute Kenntnisse am Rechner, im Stile eines Programmierer/Informatikers mit Kenntnissen in maschinennaher Programmierung und natürlich mit praktischer Erfahrung im Motorenbau. Am Besten mit angeschlossener Werkstatt mit CNC Anlagen und langjähriger Erfahung auf der Rennstrecke. Das alles verpackt in eine 3 Jährige Ausbildung und mit Absegnung aller Fahrzeughersteller. Ich denke, dass kann nicht funktionieren.
In diesem Sinne...
Was ich noch nachtragen wollte: Ich sehe das wie itsjustme. Die wenigen Tuner, die Ihre Datensätze selbst erstellen, kannst Du an - naja, sagen wir mal wenigen Händen abzählen. Die meisten verkaufen nur Datensätze aus gewissen Datenbanken. MTM soll da eine haben. Ein Datensatz liegt wohl so um 50 Euro, habe ich gehört. Verkaufspreise kennt ihr selbst.
Daher - probieren geht zwar über studieren, aber hier ist natürlich ein gewisses Hintergrundwissen nötig, um, ausgestattet mit der entsprechenden Hardware, überhaupt zu verstehen, was man da eigentlich gerade ändert. Klingt komisch, ist aber so.